Dienstag, 30. Dezember 2014

Marian Keyes - Der hellste Stern am Himmel

                                             

Inhalt:
In einem Haus in der Star Street in Dublin leben in kleinen Wohnungen viele Menschen, ein Ehepaar, eine alte Dame mit ihrem Hund, drei junge Menschen in einer WG, eine 40-jährige Karrierefrau mit weichem Herz und alle haben sie eigentlich nichts miteinander zu tun. Doch immer wieder laufen sich diese Menschen über den Weg, beeinflussen das Leben der anderen.
Die alte Dame hat ein Kind adoptiert, das nun in Dublin ein großer Star werden soll und vorrübergehend zu ihr zieht und sich dabei in die meisten weiblichen Hausbewohner verliebt.
Das Ehepaar scheint schon längere Zeit Probleme zu haben und doch sind sie noch immer zusammen und halten zueinander.
Die drei jungen Erwachsenen in der WG, zwei Jungen - beste Freunde - und ein Mädchen, dass die Jungen nicht leiden können, gehen einander auf den Wecker und finden doch auf irgendeine Weise zueinander.

Die Frau erlebt ein heilloses Gefühlschaos mit ihrem Freund, dem neuen Nachbarn und ihrem Job.
Die Geschichten all dieser Menschen sind miteinander verknüpft und als sie am Ende aufeinander treffen, scheinen doch noch Wunder zu geschehen.




Meine Meinung:
Ich gebe zu, dieses Buch hat mich ziemlich überrascht. Das Cover ist jetzt nicht unbedingt das ansprechendste und wäre ich in einem Buchladen gewesen, wäre ich vermutlich einfach daran vorbei gelaufen. Aber ich habe es zum Geburtstag geschenkt bekommen, ein Blindkauf von einer Freundin. Und ich bin ihr wirklich dankbar.
Marian Keyes hat einen einzigartigen Stil, die Geschichten, die sie erzählen möchte, rüber zu bringen und schafft es, den Leser mit sich zu reißen, selbst wenn er Geschichten wie die ihre normalerweise gar nicht liest.
Liest man den Titel, denkt man sofort, es sei eine dieser kitschigen Liebesgeschichten und wie alle anderen, nichts Besonderes. Doch das trifft auf dieses Buch nicht zu. Gewiss, Liebe ist eines der großen Themen, doch viel wichtiger ist die Geschichte außen herum: Die Vorgeschichte der Personen, wie sie zu dem geworden sind, was sie sind, was sie in ihrem Alltag tun, welche Probleme sie haben, wie sie mit ihrer Familie und ihren Freunden umgehen und welche Überraschungen das Leben sonst noch so bereit hält.
Einige Dinge sind sehr vorhersehbar, andere wiederum rein gar nicht und obwohl man sich das Meiste denken kann, ist man doch von der Geschichte gefesselt. Mir persönlich fiel es schwer, das Buch wegzulegen. Zu Anfang war dies noch leicht, doch sobald ich mich erst einmal rein gelesen hatte, verging die Zeit wie im Flug und ich war enttäuscht, als ich die letzte Seite gelesen hatte, denn von mir aus hätte es noch ewig so weiter gehen können.
Indem Keyes die Hauptcharaktere völlig unterschiedlich gestaltet und es dennoch schafft, all ihre Leben miteinander zu verknüpfen, schafft sie eine spritzige und dauerhaft unterhaltsame Atmosphäre. Sie zeigt nicht nur die guten oder nur die schlechten Seiten des Lebens, sondern alle und wie die Protagonisten es schaffen, mit ihren Problemen klar zu kommen und sie vielleicht sogar zu überwinden.
Jeder einzelne Charakter hat seine guten und schlechten Seiten, Dinge, die ihn auf seine eigene Art und Weise liebenswürdig machen, genau wie es im realen Leben auch ist.
Der Erzähler ist ein Geist, der die Bewohner des Hauses in der Star Street beobachtet und immer wieder erfrischende Kommentare abgibt, die den Leser wenn schon nicht zum Lachen, dann doch wenigstens zum Lächeln bringen.
Doch neben all den lustigen und schönen Szenen, gibt es auch ernste und traurige und auch diese erzählt Marian Keyes sehr überzeugend, als würde all dies gerade tatsächlich passieren und man wäre ein unbeteiligter Zuschauer, der sich vielleicht wünscht einzugreifen, es jedoch nicht kann.
Das Ende des Romans ist passend und zufriedenstellend, die Geschichte an sich plätscher vor sich hin ohne jemals langweilig zu werden.
Fazit: Unbedingt lesenswert!

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